Wie die Landung zurück im vertrauten Leben geklappt hat …

Es war im April, als ich nach einem halben Jahr Indien wieder nach Wien zurückkehrte. Das erste, was mir auffiel, war die Ruhe. Ich dachte zunächst, es herrsche Ausnahmezustand. Der permanent hohe Lärmpegel in Indien hatte mich auf ein ganz anderes Niveau geeicht. Eine Befürchtung, die ich während der letzten Tage gehegt habe, ist nicht eingetreten. Ich hatte Angst vor der miesen Laune, vor dem Grant meiner Landsleute, der oft mehr als ein Klischee ist. Da es sich um die ersten sonnigen Frühlingstage handelte, waren selbst die Obergrantler milde gestimmt.
In diesen sechs Monaten war in mir sehr viel „verrückt“, während die anderen Leute hier gewohnt ihrem Alltag nachgegangen sind. Diese Diskrepanz spürte ich sehr deutlich.
Ich fand einen lieben, jungen Yogalehrer gleich in meiner Nähe. Ich konnte zwei meiner Freundinnen überreden, mitzukommen und meist waren wir die einzigen in seinen Klassen. Es stellte sich bald heraus, dass die beiden Yoginis an meiner Seite eher die anschließende Plauderei im Sushi-Lokal motivierte, aber ich blieb dem Yoga treu, auch wenn ich neben meinem Lehrer als einzige die Matte ausrollte. Yoga wurde für mich zur Auszeit von den unzähligen Gedanken, von der Schwere des Alltags und von allem, was ich meinte, schultern zu müssen.
Die Erfahrungen und Eindrücke aus Indien waren nach wie vor sehr präsent, auch wenn ich froh war, mich wieder satt essen zu können, ohne mir den Mund, die Speiseröhre und alles, was folgt an der Schärfe zu verbrennen. Ich hatte mir auch den Norden Indiens angesehen, in der Vermutung, wohl nicht so schnell, wenn überhaupt, wieder nach Indien zu kommen.
Wie ich ein paar Wochen später völlig ohne mein Zutun wieder in Indien landete, verrate ich dir in einem meiner nächsten Beiträge.